MRAC – Alles Wissenswerte über die Anti-Cheat-Funktion von My.com
Liebe Spieler!
Wir möchten eine Erklärung zu den kürzlich laut gewordenen Bedenken über die My.com-Richtlinien bezüglich Regelverstößen – insbesondere Cheats im Spiel – abgeben. Es gab – selbstverständlich falsche – Gerüchte und Theorien, Betrüger würden wenn nicht toleriert, so doch zumindest ignoriert und Meldungen seien sinnlos.
Wir versichern euch, dass das überhaupt nicht der Wahrheit entspricht. My.com verfolgt eine strenge Null-Toleranz-Politik im Bezug auf Betrüger. Dieses Update enthält Informationen über unser Anit-Cheat-System und das Team, das daran arbeitet, eine faire, unterhaltsame und wettbewerbsfreundliche Umgebung für euch zu schaffen.
Die Aktivitäten von Betrügern in Spielen sind direkt proportional zum Erfolg der Spiel-Community. In dem Maße, in dem die Community wächst und sich entwickelt, zieht sie die Aufmerksamkeit einer breiteren Öffentlichkeit auf sich und sticht denjenigen ins Auge, die unbedingt an die Spitze wollen, selbst wenn sie dabei unfaire Vorteile nützen. In gewissem Sinne sind wir stolz, mit eurer Unterstützung – der Unterstützung der loyalen Spieler – so weit gekommen zu sein.
Aber beginnen wir damit, erst mal einige Punkte klarzustellen.
Es herrscht ein allgemeiner Irrglaube, Malware wäre das Produkt einzelner Studenten mit zu viel Freizeit, die das aus Jux und Tollerei machen würden. Ganz im Gegenteil, die Erstellung und Verbreitung von Malware – also von Cheats und Hacks – stellt einen eigenen Industriezweig dar, der mindestens genauso entwickelt ist wie jedes andere Segment der Spiele-Industrie.
Ursprünglich war Warface mit generischen, universellen Anti-Cheat-Tools ausgestattet: Dem StarForce Multi-Level-Sicherheitssystem und Cryteks eigener integrierter Sicherheitssoftware. Anfang des Jahres 2015 nahm das Problem Ausmaße an, die verschiedene Maßnahmen und eine neue Herangehensweise erforderlich machten: Der Kampf gegen die Entwickler von Schadprogrammen gleicht oft einem „Wettrüsten“.
Man kann nicht einfach ein Verbot für Cheats aussprechen und es dabei belassen. Es gibt eine große Vielfalt von schädlicher Software, die jeweils andere Schritte zur Erkennung und Beseitigung erfordert. Also wurde Anfang 2015 eine neue Abteilung ins Leben gerufen, deren Aufgabe die zeitnahe Zurverfügungstellung von speziell an das Projekt angepassten Updates für das Sicherheitssystem darstellt. Und zwar MRAC – Mail.Ru-Anti-Cheat (MRAC ist im Russischen ein Homophon für „Dunkelheit“ und impliziert das „verdeckte Operieren“) – ein Expertenteam mit Zugang zu allen wesentlichen Tools und Daten. Sie sind in der Lage, Updates häufig genug zur Verfügung zu stellen, so dass alle neuen Hacks und Cheats unterbunden werden können.
Nach diesen grundlegenden Informationen sehen wir uns nun die dabei angewandten Methoden genauer an.
Die erste und wichtigste Methode ist unser eigenes, automatisiertes Anti-Cheat-System. Es basiert auf dem Vorhandensein einer aktuellen Datenbank der bekannten Malware, wodurch diese rasch identifiziert und automatisch unschädlich gemacht werden kann. Dazu pflegt das MRAC-Team eine sogenannte Bibliothek, auf die das System zurückgreift. Die Suchalgorithmen werden ständig weiterentwickelt und optimiert, sodass das System das Konto eines betroffenen Spielers buchstäblich innerhalb von Sekunden nach der Aktivierung eines Hacks sperren kann. Das ideale Ergebnis ist eine Art „Immunität“ gegen eine bestimmte Art von Schadprogrammen. Mit anderen Worten, die Statistik zeigt jeweils einen starken Anstieg von Sperrungen aufgrund eines bestimmten Hacks, wobei die Kurve gegen das Ende abflacht, was bedeutet, dass das System so effizient arbeitet, dass der Cheat nach der anfänglichen Welle obsolet wird und einfach nicht mehr benützt wird.
Zusätzlich führt das System laufend Überprüfungen bestimmter Werte durch, um drastische oder ungewöhnliche Unterschiede aufzuspüren. Ein Spieler kann einen bestimmten Checkpoint oder den Ort einer Bombe oder Flagge normalerweise nicht vor Ablauf einer gewissen Zeitspanne erreichen. Sollte jemand das dennoch schaffen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dabei ein Geschwindigkeitshack zum Einsatz kam. Derartige Schwankungen und Anomalien werden gründlich untersucht und im Falle eines bestätigten Regelverstoßes mit sofortiger Sperrung geahndet.
Eine weitere Methode, die erwähnenswert ist, ist unser direktes Eingreifen. Wir als Entwickler und ihr als Community stehen auf derselben Seite und machen uns stark gegen diejenigen, die versuchen, das Spiel zu ruinieren. Wir sehen uns jede Meldung durch unsere Spieler sorgfältig an, egal ob über das spielinterne System oder ein Supportticket über die Webseite. Diese Fälle benötigen zwar mehr Zeit als die automatisierte Sperre durch das Anti-Cheat-System, sie garantieren aber auch eine gründliche Untersuchung. Sie ermöglichen uns nicht nur, uns einem einzelnen Betrüger zu widmen, sondern auch, unsere Datenbank und das automatisierte System zu erweitern. Zwar wird die statistische „Lebensdauer“ des betroffenen Spielers, selbst wenn er tatsächlich betrügt, um ein oder zwei Spiele verlängert und er kann so lange weiter sein Unwesen treiben, das Endergebnis ist aber immer eine Sperre. Außerdem richtet sich die Aktion nicht nur gegen einen einzelnen Spieler – Indem wir ihn eliminieren und unsere Datenbank erweitern, können wir hunderte Spieler daran hindern, in Zukunft vielleicht denselben Cheat zu verwenden.
Als MRAC im Jahr 2015 ins Leben gerufen wurde, lag die Anzahl der pro Woche wegen Betrugs gesperrten Konten bei bis zu 100.000. Aktuell konnte diese Zahl auf etwa 12.000 pro Woche gesenkt werden. Dasselbe Ergebnis wird auf den europäischen und nordamerikanischen Warface-Servern erwartet.
Zum Abschluss noch ein paar Worte über fehlende Berichte über „zeitnahe Reaktionen“, gelieferte Statistiken und so weiter – mit anderen Worten dem „begründeten Schweigen“. Es sollte nun klar sein, dass wir in diesem Kampf an einem Strang ziehen: Wir als Entwickler und ihr als loyale Spieler. Je mehr Spieler der Versuchung erliegen, Cheats einzusetzen, desto rascher und subtiler muss unsere Reaktion erfolgen, um dem Betrug in diesem Spiel, das wir alle lieben, ein für alle Mal einen Riegel vorzuschieben. Je mehr Updates und Statistiken wir veröffentlichen, desto mehr Informationen liefern wir den Malware-Vertreibern, die dann versuchen, etwas Neues zu entwickeln, um das Erkennungssystem kurzzeitig zu umgehen. Je mehr Zeit wir ihnen dafür geben, desto schlechter.
Diesen Entwicklern und Vertreibern ist es egal, dass Betrüger gesperrt werden – man kann einfach nicht ungestraft davonkommen. Ihr Geschäft lebt von der Ungeduld der Spieler, schnell an die Spitze zu gelangen, selbst wenn dabei unfaire Vorteile genutzt werden, anstatt die eigenen Fähigkeiten im Spiel zu verbessern. Nur gemeinsam, über den Weg der Zusammenarbeit und Meldungen, können wir siegen und eine betrugsfreie Spielumgebung genießen.
Wofür entscheidest du dich – einen falschen Erfolg von kurzer Dauer oder ein spannendes, faires Spiel?
